Dienstag, Juni 07, 2011

Wettbewerbskommission leitet Untersuchung gegen Schweizer Plattenfirmen ein

Die staatliche Wettbewerbskommission (Weko) hat eine Untersuchung gegen den Schweizer Ableger der „International Federation of the Phonographic Industry“ (IFPI Schweiz) und dessen Mitglieder eröffnet. In der IFPI Schweiz sind insbesondere die vier grossen Plattenfirmen Universal, Sony Music, EMI und Warner organisiert. Die Weko habe Anhaltspunkte dafür, dass der Interesssensverband der Plattenfirmen Parallelimporte behindere, gewissen Unternehmen die Aufnahme in den Verband verweigere und die Erstellung einer repräsentativen Schweizer Hitparade verhindere. Untersucht wird auch das umstrittene digitale Bemusterungssystem "Music Promotion Network" MPN. Seit mehr als einem Jahr tobt ein Gebührenstreit zwischen den unabhängigen, alternativen Radiostationen und Majorlabels. Diese wollen den Radiostationen ihre Musik nicht mehr kostenlos zur Verfügung stellen. Stattdessen sollen die Sender auf das kostenpflichtige MPN wechseln. Mittlerweile sind die Fronten dermassen verhärtet, dass die Radiostationen keine Musik der Majors mehr spielen und diese im Gegenzug Interviews mit ihren Künstlern verweigern.